Eslohe. Zum Jahresende 2018 wurde nach über 33 Jahren Dienst in der Gemeinde der evangelische Pfarrer Jürgen Rademacher in Eslohe aus der Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe mit einer bewegenden Feier in den Ruhestand verabschiedet. Die gut eingestielten Pläne zu einer engeren Kooperation mit der evangelischen Nachbar-Kirchengemeinde Gleidorf gingen nicht auf, auch weitere Bemühungen vom Kirchenkreis und vor Ort ergaben keine Möglichkeit, wie man die 50-Prozent-Stelle für die rund 1100 Gemeindeglieder mit einem zusätzlichen Dienstauftrag aufstocken könnte. Eine halbe Pfarrstelle auszuschreiben, hat jedoch wenig Aussicht auf Erfolg, schon ganze Stellen waren in der jüngsten Vergangenheit im Wittgensteiner Kirchenkreis, zu dem die Kirchengemeinde gehört, kaum zu besetzen. Die Kürzung des Pfarrstellen-Umfangs ist dabei übrigens kein speziell Hochsauerländer Problem des Kirchenkreises, das betrifft aufgrund der sinkenden Gemeindegliederzahlen auch die Wittgensteiner Gemeinden, wenn Pfarrstellen-Wechsel anstehen. 

Da fügte es sich, dass sich im Wittgensteiner Kirchenkreis nach äußeren Veränderungen der Bereich der Flüchtlingsarbeit neu justiert. Aufgrund veränderter Zahlen ist die Arbeit von Pfarrer Peter Liedtke hier weniger geworden. Die entsprechende Wittgensteiner Kreispfarrstelle „Flüchtlingsarbeit und Vertretungsaufgaben im Kirchenkreis“ war ohnehin auf sechs Jahr begrenzt. Der Gesamtbereich wurde deshalb von einer ganzen auf eine halbe Stelle gesetzt, so dass der in Girkhausen wohnende Pfarrer Peter Liedtke die Kapazitäten für eine weitere halbe Stelle frei hat. In den vergangenen Monaten hat er sowieso in seinem Arbeitsbereich „Vertretungsaufgaben“ einige Gottesdienste in Eslohe gehalten, das Sauerland, die Gemeinde und ihre Diaspora-Struktur kennt 61-Jährige, der bis 2015 über 20 Jahre lang Pfarrer in der Gleidorfer Nachbar-Kirchengemeinde gewesen ist, ohnehin.

Damit konnten die geänderte halbe Kreispfarrstelle und die verbliebene halbe Gemeindepfarrstelle pfarramtlich verbunden werden, so dass Peter Liedtke seit 1. August in einer 50-Prozent-Stelle der neue evangelische Gemeindepfarrer für Eslohe und Dorlar und weitere Dörfer der Kirchengemeinde ist. Er wird in Girkhausen wohnen bleiben, seine feste verlässliche Bürozeit ist nun freitagnachmittags von 16 bis 18 Uhr im Pfarrbüro in Eslohe, Am Hang 10. Sehen wird man ihn jedoch auch rund um die Gemeindegottesdienste. Ansonsten bleiben zudem die eingespielten und bewährten Strukturen um die Gemeindesekretärin Silke Ludemann und das Presbyterium mit dem Vorsitzenden Dr. Hans Dürr – allesamt hochengagiert – bestehen. Hans Dürr ist sehr dankbar, dass es diese Lösung jetzt gegeben hat: „Wir sind sehr froh, dass wir in Peter jemanden gefunden haben, der sich für uns interessiert und gern zu uns kommen will.“ Die Anfänge dafür lagen nach Meinung des Eslohers beim Kirchentag im vergangenen Jahr, als Peter Liedtke für den Abend der Begegnung den Auftritt des Wittgensteiner Kirchenkreises in Dortmund organisierte und sich die Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe sehr aktiv mit viel Engagement, zahlreichen Helfern und einem großen Stand präsentierte.